© Ilon Wikland

Michel aus Lönneberga

Es wäre so ruhig und friedlich in Katthult gewesen, wenn nur nicht dieser Michel dort gewohnt hätte. „Er macht immer nur Unfug, dieser Bengel“, meint Lina. „Und macht er selbst keinen Unfug, so passiert trotzdem noch genug mit Michel. Ich habe niemals ein Gegenstück zu einem solchen Jungen gesehen.“ Aber Michels Mutter nahm ihn in Schutz. „Es ist doch nicht so schlimm mit Michel“, sagte sie. „Heute hat er nur einmal Ida gekniffen und die Kaffeesahne verschüttet, das war alles - ja, und die Katze hat er um das Hühnerhaus gejagt, das ist wahr. Aber auf jeden Fall finde ich, er fängt an, ruhiger und artiger zu werden.“

Der fünfjährige Michel sieht vielleicht aus, wie ein Engel, aber jeder weiß, dass er wild und stur ist und mehr Unfug treibt, als es Tage im Jahr gibt. Er ist ein begabter und erfinderischer Waghals mit einer fantastischen Fähigkeit, das gottesfürchtige und ordentliche Småland auf den Kopf zu stellen. Michels Streiche sind immer sehr lustig, aber nie gemein. Seine wilden Ideen entspringen meistens seinem guten und netten Charakter. Er kann es nicht aushalten, andere leiden zu sehen, und tut alles, um zu helfen ... mit seiner guten Absicht handelt er vollkommen nach eigenem Gutdünken, ohne den gebührenden Respekt vor der sozialen Hierarchie oder erwachsenen Autoritäten. Er besitzt eine Bauernschläue und der Leser weiß, im Gegensatz zu den Menschen in Lönneberga, dass er es im Leben zu etwas bringen und schließlich in der Rolle des Vorsitzenden des Gemeindevorstands glänzen wird.

Zitate

„Unfug denkt man sich nicht aus, Unfug wird’s von ganz allein. Aber dass es Unfug war, weiss man erst hinterher.“

Michel, aus Als Klein-Ida auch mal Unfug machen wollte
Emil snickerboa björn berg

Wussten Sie das?

Michel heißt eigentlich Emil

In Schweden haben viele Figuren ganz andere Namen als in den deutschen Übersetzungen. Zum Beispiel Emil statt Michel. Das liegt daran, dass es in Deutschland damals schon die bekannte Geschichte "Emil und die Detektive" gab. Damit man die beiden Jungen nicht verwechselt, wurde Emil aus Lönneberga in Michel umbenannt.

Emil Astrid statist Vimmerby Marknad film

Wussten Sie das?

Astrid als Statistin

Der Film Michel aus Lönneberga ist der einzige, in dem Astrid Lindgren selbst als Statistin mitgespielt hat. Sie kommt gehüllt in einen Schal als Bäuerin auf dem Markt in Vimmerby vor.

Emils familj alfred, ida, alma, Anton, lina foto film

Die Geschichte hinter Michel

Astrid Lindgren zeichnet das Bild des Vimmerby zu Anfang des letzten Jahrhunderts, wenn Michels Familie aus Katthult gefahren kommt, um den Markt in Vimmerby zu besuchen. Es gibt keine unmittelbare Vorlage für die Figur Michel, aber er hat Züge von Astrids Vater Samuel August und ihrem Bruder Gunnar.

Lesen Sie mehr über die Geschichte hinter Michel aus Lönneberga

BÜCHER

Michel in der Welt

Die Bücher über Michel wurden in 53 Sprachen übersetzt und ca. 30 Mio. Mal verkauft. Meistens wurden sie mit den fantastischen Originalillustrationen herausgegeben. Die Bücher über Michel erscheinen ständig in neuen Ausgaben und Auflagen in den skandinavischen Nachbarländern, jedoch auch in Deutschland, den Niederlanden, Polen und anderen Ländern in Europa. Das småländische Umfeld, in dem Michel aufwächst und das uns wie das echte Schweden erscheint, hat viel mit den Verhältnissen auf dem Lande auf der ganzen Welt gemein und die neuesten Übersetzungen von Michel sind auf Hebräisch, Chinesisch, Vietnamesisch, Türkisch und Japanisch!

FILME
Alle Filme über Michel
Zitate

„Er mochte Suppe, und man hörte es, wenn er sie aß. „Musst du so schlürfen?“, fragte seine Mama.„Sonst weiß man doch nicht, dass es Suppe ist“, sagte Michel.“

aus Michel in der Suppenschüssel
snickerboa-emil-illustration-bjorn-berg-croppad

Wussten Sie das?

Auch der Illustrator Björn Berg war der Figur Michel aus Lönneberga ähnlich und genau wie Michel liebte er es, zu schnitzen und zu skulpturieren. Als er in einem Interview gefragt wurde, ob er etwas von Michel in sich hatte, hat er geantwortet: „Ich weiß auf jeden Fall, was ich an Michel so mag. Seinen Freiheitsdrang. Er bewacht sein Revier und ist so wunderbar unabhängig, wenn er im Tischlerschuppen sitzt und Männchen schnitzt. Ich bin selbst unbrauchbar in allen Arten von Cliquen und Gruppen. Wenn ich arbeite, mache ich es wie Michel. Ich sorge dafür, dass es um mich herum ordentlich ist. Dann fülle ich die Leere mit meinem Männchen.“

Erfahren Sie mehr

Andere Figuren