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Astrid Lindgrens Stockholm

„Juniabende in Stockholm sind mit nichts anderem in der Welt zu vergleichen. Nirgendwo leuchtet der Himmel in einem so seltsamen Licht, nirgendwo ist die Dämmerung so zauberhaft und so lieblich und so blau. Und in dieser blauen Dämmerung ruht die Stadt auf ihren fahlen Wassern, so als wäre sie aus irgendeiner alten Sage emporgestiegen und wäre überhaupt nicht wirklich.“ (aus Der beste Karlsson der Welt)

„Ich liebe Stockholm - mehr als jede andere Stadt auf der Welt. Man stelle sich vor, wie viele wunderbare Städte es auf dieser Welt gibt - Paris und London und Rom und Venedig! Das sind so tolle und interessante Städte zum Besuchen - aber ich möchte dort nicht wohnen. Ich möchte in Stockholm wohnen.“ Das schriebt Astrid Lindgren in „Huldigung an Stockholm“, das u. a. in dem Heft „Der Sinn des Lebens und andere Texte“ veröffentlicht wurde.

Astrid Lindgrens Wurzeln lagen in Småland, aber den Großteil ihres Lebens hat sie in Stockholm verbracht. Sie ist 1926 im Alter von 18 Jahren nach Stockholm gezogen und ihre Familie zog am 22. September 1941 in die Wohnung an der Dalagatan 46. Dort sollte sie über 60 Jahre wohnen. Am 28. Januar 2002 ist sie zu Hause gestorben.

Viele Orte in Stockholm haben eine Verbindung zu Astrid Lindgren und ihrem Werk. Hier erzählen wir mehr über einige davon.

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Dalagatan 46

Die Wohnung an der Dalagatan war Astrid Lindgrens Zuhause von 1942 bis zu ihrem Tod im Jahre 2002 und sie ist der Ort, an dem Astrid Lindgren zu einer weltberühmten Schriftstellerin wurde. Heute besteht die Möglichkeit, die Wohnung im Rahmen eine vorher gebuchten Führung zu besuchen. Man kann auch sie sich auch über die virtuelle Führung anschauen.

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Der Vasapark

Aus Astrid Lindgrens Wohnung an der Dalagatan 46 blickt man auf den Vasapark. Hier ist Astrid oft spazieren gegangen und hier hat sie Freunde fürs Leben getroffen. Sie haben einander als junge Mütter kennengelernt, sich jedoch weiterhin im Vasapark getroffen, auch nachdem die Kinder erwachsen waren. Bis in die 1990er Jahre konnte man Astrid Arm in Arm mit einer dieser „Parktanten“ sehen, wie sie sie zu nennen pflegte.

Im Vasapark ist sie im März 1944 auch auf einer vereisten Stelle ausgerutscht, wonach sie aufgrund eines verstauchten Fußes bettlägerig war. Um sich die Zeit zu vertreiben, hat sie die Geschichten über Pippi aufgeschrieben.

Nach Astrid Lindgren Tod erhielt der Teil des Vasaparks, der genau vor ihrer Haustür liegt, den Namen Astrid Lindgrens Terrasse.

Karlbergsvägen

Im dritten Stockwerk eines Hauses am Karlbergsvägen wohnt Göran, der krank ist und vielleicht nie mehr laufen kann. Aber Abends kommt der fliegende Herr Lilienstengel vorbei und nimmt Göran in der Dämmerung mit auf Abenteuer in Stockholm.

Herr Lilienstengel ist ein freundlicher Vorgänger von Karlsson vom Dach. Den Namen hat sich Astrid Lindgrens Tochter Karin ausgedacht. Die Geschichte im Land der Dämmerung steht in der Kurzgeschichtensammlung „Im Wald sind keine Räuber“, die auch als Bilderbuch erschienen ist.

Gustav Vasa Schule

Eines Tages klopft es in Gunnars Klassenzimmer in der Gustav Vasa Schule in Stockholm an die Tür. Es sind Peter und Petra. Sie gehören zum kleinen Volk und wohnen in einem Erdhaufen unter einer Tanne im Vasapark. Die Geschichte über Peter und Petra ist in der Kurzgeschichtensammlung „Im Wald sind keine Räuber“ erschienen. Sie wurde auch als Bilderbuch herausgegeben.

Astrids Tochter Karin hat diese Schule besucht, die am Karlbergsvägen 34 liegt.

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Tegnérlunden

Astrid Lindgren ging jeden Tag durch den Park Tegnérlunden, auf dem Weg von ihrem Zuhause in der Dalagatan zu ihrer Arbeit bei Rabén & Sjögren. Eines Tages saß dort ein einsamer kleiner Junge auf einer Bank in der Dämmerung. Damals hatte sie die Idee für das erste Kapitel in Mio, mein Mio. Im Tegnérlunden steht heute eine Bronzeskulptur von Astrid Lindgren der Künstlerin Majalisa Alexanderson.

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Die Atlasgegend

In die Atlasgatan 9 ist Astrid Lindgren 1929 zusammen mit einer Freundin gezogen. Gleich um die Ecke wohnte ihr zukünftiger Mann, Sture Lindgren, in de Vulcanusgatan 12. Nach ihrer Hochzeit 1931 sind sie zusammen in eine gemeinsame Wohnung gezogen, die denselben Eingang hatte, in dem auch Sture gewohnt hat.

In den Büchern über Karlsson spielt Stockholm eine wichtige Rolle. In den Büchern steht nicht, wo in Vasastan Lillebror und Karlsson wohnen („ein ganz normales Haus in einer ganz normalen Straße in Stockholm“), aber es wurde angenommen, dass es sich um die Atlasgegend handelt.

Ende der 1980er Jahre hat Astrid Lindgren die alte Wohnung der Lindgrens in der Vulcanusgatan besucht. Damals wohnte dort ein Herr Karlsson, der Dachdecker war!

Die Stadtbibliothek

Als Astrid Lindgren nach Stockholm zog, war sie arm und einsam. Die Bücher in der Stadtbibliothek am Sveavägen halfen hier, bei guter Laune zu bleiben. Ihr erster Besuch verlief allerdings anders als geplant - sie durfte sich keine Bücher leihen, weil sie noch keinen Bibliotheksausweis hatte. „Hätte ich bloß Bücher, dann würde ich es ohne Menschen schaffen, aber hier stand dieser starrsinnige blonde junge Mann und erzählte mir, dass ich keine Bücher mitnehmen durfte, sodass ich zu weinen anfing! Und ich war ja auch nicht nur ausgehungert in Bezug auf Bücher, sondern irgendwie auch ausgehungert, was Essen betrifft, und da ist man halt näher am Wasser gebaut“, hat Astrid Lindgren erzählt.

Centralbadet

Als Olle Hellbom Karlsson vom Dach (1974) verfilmen sollte, suchte er nach einem passenden Platz für Karlssons Haus. Schließlich fand man die Dachterrasse auf dem Hallenbad Centralbadet in der Drottninggatan. Hier wurde eine Landschaft aus Schornsteinen, Gauben, Lüftungskanälen und Antennen aufgebaut. Im Sommer kann man die Dachterrasse als Gast des Centralbadet besuchen, nach Spuren des Films sucht man jedoch vergeblich.

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Humlegården

Ende der 1940er Jahre herrschte „Pippi-Fieber“ in Schweden. Es erreichte 1949 mit der Feier eines Kindertages in Humlegården, den tausende Kinder und Eltern besuchten, seinen Höhepunkt. Es entstanden tumultartige Szenen, als alle sich um die große Villa Kunterbunt-Bühne drängten, um an dem Wettbewerb um das beste Pippi-Kostüm teilzunehmen oder zu versuchen, die Goldmünzen zu fangen, die laut Programm zweimal Täglich vom Himmel fallen sollten. Besonders lange Schlangen gab es außerdem bei dem kleinen Zug „Pippi-Express“, der durch Humlegården fuhr. Das Tüpfelchen auf dem i des cleveren Marketings der Veranstaltung war das von Astrid Lindgren speziell zu diesem Anlass geschriebene Programmheft, das wie ein Bilderbuch gestaltet war: „Pippi in Humlegården“, mit Illustrationen von Ingrid Vang Nyman. Die Geschichte wurde später wiedergefunden, im Jahr 2000 als normales Bilderbuch herausgegeben und seitdem viele Male neu gedruckt.

Kaptensgatan

Astrid Lindgren hat drei Bücher über die jungen Frau Kati und ihre Reisen nach Amerika, Italien und Paris geschrieben. Das zweite Buch über Kati handelt von der Reise nach Italien, jedoch auch von ihrem Leben in ihrer Wohnung, die „Doublette“ an der Kaptensgatan in Stockholm, die sie sich mit ihrer Freundin Eva teilt. Die Wohnung hatte ein echtes Gegenstück in der Wirklichkeit: Im Sommer 1927 teilte Astrid Lindgren sich eine Doublette an der Kaptensgatan 11 mit einer Freundin.

Trotz ihrer Reiselust ist Kati sehr begeistert von ihrer Heimatstadt: „Stockholm im Sommer – ja, das liebe ich! In den Mittagspausen auf der Treppe des Konzerthauses sitzen und sich sonnen, abends im Berzelii-Park eine Tasse Kaffee trinken und die Musik vom Berns-Café hören, in ein Kino gehen [...], sind das alles nicht wunderbare Sensationen?“

Blockhusudden

Hier wohnt Herr Lilienstengel, aus der Geschichte im Land der Dämmerung.

In der Geschichte wird so beschrieben, wie Göran und Herr Lilienstengel über Djurgården und Stockholm fliegen. „Wir flogen über die Eichen des Tiergartens (Djurgården) und flogen über spiegelndes Wasser und flogen über alle Häuser der Stadt. In den Wohnungen wurde nun das Licht angemacht. Nie habe ich geahnt, dass es etwas so Schönes geben könnte wie die Stadt dort unter mir in der Dämmerung.“

Junibacken

Junibacken in Stockholm ist ein verspieltes Museum, in dem Kinderbücher die Hauptrolle spielen. Hier kann man viele der Figuren und Welten erleben, von denen Astrid Lindgren in ihren Büchern erzählt hat, jedoch auch andere Kinderbuchfiguren treffen und sich Kindertheater anschauen.

Als Astrid Lindgren zum ersten Mal von dem Projekt gehört hat, fand sie es eine kluge und gute Idee, von einem „Astrid Lindgren-Haus“ wollte sie jedoch nichts wissen. Ein Ort, an dem Kinderbuchautoren und -illustratoren in den Fokus gerückt werden und inspirieren können, das war allerdings völlig in Ordnung - und so geschah es.

Vor Junibacken steht ein Standbild von Astrid Lindgren der Bildhauerin Hertha Hillfon.

AUSSERHALB DER STADTTORE

Astrid vid bröderna Bernströms grav

Der nördliche Friedhof

Auf dem Norra kyrkogården liegt Astrid Lindgrens Mann Sture begraben. Während eines Spaziergangs entdeckte Astrid Lindgren hier den Grabstein der Brüder Bernström, die beide sehr jung gestorben sind. Das war eins der Ereignisse, die sie dazu inspiriert haben, das Buch über die Brüder Löwenherz zu schreiben.

Mehr über Die Geschichte hinter Die Brüder Löwenherz

Furusund

Das Sommerhaus in Stenhällen in Furusund im Stockholmer Schärengarten haben ursprünglich die Schwiegereltern von Astrid Lindgren gekauft. Hier hat sie über 60 Jahre ihre Sommer verbracht. In ihrer Zeit bei Rabén & Sjögren hatte sie immer drei Monate Sommerurlaub. Dann wohnte sie in Furusund und schrieb.

Astrid Lindgren fand es wichtig, die Umfelder zu kennen, über die sie schrieb. Nach 30 Jahren in Furusund war sie reif, über den Stockholmer Schärengarten zu schreiben: so entstanden das Buch, die Fernsehserie und die Filme über die Kinder auf Saltkrokan. „Saltkrokan“ war eigentlich der Name des Segelboots der Familie Lindgren, das bei dem Haus in Furusund vertäut lag. Die Familie von Astrid Lindgren verbringt ihre Sommer immer noch dort.

Norrtälje

Als feststeht, dass der Schreinerhof auf Saltkrokan verkauft werden soll, nehmen Melcher, Johan, Niklas, Pelle und Tjorven das Schiff nach Norrtälje in einem letzten Versuch, die Besitzerin des Schreinerhofs zu überzeugen, ihn stattdessen an die Familie Melcherson zu verkaufen. Als sie in Norrtälje angekommen sind, wird Melcher, Pelle und Tjorven befohlen, sich still auf eine Bank zu setzen, während die anderen sich auf die Suche nach Immobilienmakler Mattson machen. Aber Tjorven hat andere Pläne.

„Tjorven hatte schlechte Laune. Und dabei war Norrtälje so unterhaltsam, sie wahr mehrmals mit den Eltern hier gewesen, sie wusste wie viel Aufregendes und Interessantes es hier zu sehen gab. Und dann sollte man hier wie angenagelt auf einer Bank sitzen und ausserdem noch Hunger haben.“

Die Szenen in der kleinen Stadt in den Filmen Kalle Blomquist lebt gefährlich (1996) und Kalle Blomquist, Eva-Lotta und Rasmus (1997) wurden in Norrtälje gedreht.

Tjorven och Båtsman

Norröra

Auf dieser Insel im nördlichen Stockholmer Schärengarten wurden fünf Jahre lang große Teile der Fernsehserie und Filme über Saltkrokan gedreht. Das Filmteam mietete viele der Häuser auf der Insel, um dort zu wohnen und zu arbeiten und die Filmsets aufzubauen. Hier stand auch das Schreinerhaus - das hier bis heute steht und sich immer noch im Besitz derselben Familie befindet. Im Sommer werden Führungen über die Filmsets organisiert.

Mehr über Saltkrokan

Quellen: Ihr Leben von Jens Andersen, Från Snickerboa till Villa Villekulla von Johan Erséus och Petter Karlsson, Astrid Lindgren i Stockholm von Anna-Karin Johansson, Man tar vanliga ord von Lena Törnqvist.

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