„Die Geschichte des großen Diebes Assar Bubbles und über die Aktentasche, die er an einem Frühlingstag vor langer Zeit gestohlen hat. Und darüber, wie knapp es war, dass es deshalb kein Buch über Pippi Langstrumpf gab. Denn Assar Bubbles konnte Menschen hypnotisieren und das hat er eines Tages getan.“ Als er Astrid Lindgren gegenüber saß, ließ er sie ihre braune Aktentasche vergessen, als sie an einer Haltestelle ausstieg. Das Buch ist so etwas wie eine Metageschichte, in der Astrid Lindgren selbst und Pippi Langstrumpf vorkommen. Die Geschichte wurde ursprünglich 1986 in Fjärde läseboken veröffentlicht, aber schon im nächsten Jahr erschien eine Bilderbuchausgabe mit Illustrationen von Marika Delin. Die Geschichte hatte jedoch, wie Lena Törnqvist in ihrem Buch „Man tar common ord – to read about Astrid Lindgren“ darlegte, eine längere Vorgeschichte. Im Frühjahr 1951 hatte Astrid Lindgren eine Mappe mit wichtigen Manuskripten verloren. Aftonbladet schrieb daraufhin eine Mitteilung, dass die Aktentasche ein stenografisches Pippi-Manuskript enthielt, was nicht der Wahrheit entsprach. Eine Lehrerin an einer öffentlichen Schule namens Gerda Chambert hatte die Bekanntmachung gesehen und ihrer Klasse den Auftrag gegeben, eine Fortsetzung zu schreiben. Aftonbladet wiederum veröffentlichte drei der Aufsätze, von denen einer von einem gefährlichen Fredrik handelte, der sich das Portfolio beschaffte und zu erpressen versuchte. Astrid Lindgren schrieb daraufhin an die Schule und teilte ihnen mit, dass es tatsächlich „Filemon Bubbla“ war, der das Manuskript beschlagnahmte und sehr verärgert war, als er die Stenographie nicht lesen konnte. Eines von Astrid Lindgrens allerletzten Büchern entstand aus einer vierzig Jahre alten Zeitungsnotiz und einem Schulaufsatz!“
Fakten
Astrid Lindgren zählt zu den bekanntesten und meistgelesenen Kinderbuchautorinnen der Welt. Bereits früh wurden ihre Bücher ins Deutsche übersetzt. Alles begann im Jahr 1949, als der deutsche Verleger Friedrich Oetinger bei einem Aufenthalt in Stockholm von Pippi Langstrumpf hörte. Er bat um ein Treffen mit Astrid Lindgren und erhielt die deutsche Übersetzung der Pippi-Langstrumpf-Trilogie. Bis heute ist der Hamburger Verlag Friedrich Oetinger der Herausgeber der deutschen Ausgaben von Astrid Lindgrens Kinderbücher. Viele der Verfilmungen ihrer Geschichten entstanden als deutsche Co-Prouktion und werden bis heute regelmäßig im deutschen Fernsehen ausgestrahlt – insbesondere zur Weihnachtszeit. Auch die Lieder aus ihren Geschichten erfreuen sich in der deutschen Übersetzung großer Beliebtheit, darunter das bekannte Titellied „Hej, Pippi Langstrumpf“.